(Un)limited artistic resource
die Ergebnisse der Umfrage
1.03.2024
©In SILo Mag, 2024
Illustrationen: Maria Safronova Wahlström

Im Frühjahr 2023 startete AIR InSILo eine Umfrage unter Künstler:innen, um den Open Call 2023/24 '(Un)limited Artistic Resource' in Bezug auf das Einkommen und die Arbeitsbedingungen von Künstler:innen zu kontextualisieren. Die globale COVID-19-Pandemie, ein umfassender Krieg in Europa und eine verheerende Naturkatastrophe in Syrien und der Türkei waren nur einige Beispiele, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen im Allgemeinen und von Künstler:innen und Kulturschaffenden im Besonderen in den letzten Jahren erheblich verschärft haben. Mit Stand vom Januar 2024 haben sich 181 internationale Künstler:innen freiwillig an der Umfrage beteiligt.
Die wichtigste Resultat dieser Untersuchung ist, dass das durchschnittliche Jahreseinkommen, das Künstler:innen aus ihrer künstlerischen Tätigkeit lukrieren, bei 4.210,- Euro liegt. Mit zusätzlichen und nicht künstlerischen Jobs beträgt das durchschnittliche jährliche Gesamteinkommen von Künstler:innen 10.814,- Euro. Die Voraussetzung des österreichischen Staates zur Gewährung eines Visums, bzw Aufenthaltstitels für freischaffende Künstler:innen aus Drittstaaten ist ein gesichertes Jahreseinkommen von 20.000,- Euro (aus künstlerischer Tätigkeit). Nur 3,9 % unserer Befragten können dieses Kriterium erfüllen.

Den vollständigen Text (auf englisch) finden Sie im InSILo Mag.

Open Call für die Saison 2024
Open Call für die Saison 2024:
drei Residencies bei AIR InSILo.

Deadline: 6. April 2024, 16.00 MESZ

Die letzten beiden Jahre (und vor allem auch das gegenwärtige) zwingen uns, einen genaueren Blick auf die Freiheit der Kunst zu werfen; und hier sehen wir deutlich, dass diese nicht nur in Ländern mit autoritären Regimen, sondern auch in sogenannten demokratischen Ländern bedroht ist. Dieser Open Call für drei Residency-Plätze im Sommer 2024, die wir mit "Non-Utterance" ('Nicht-Äußerung') betitelt haben, thematisiert diese Bedrohung, analysiert die unsichere Atmosphäre im künstlerischen Umfeld, und untersucht die Phänomene von Zensur und Selbstzensur in der Kunst.
Die Residencies bei AIR InSILo sollen einen sicheren Raum für die Realisierung oder Überarbeitung einer Idee oder eines Kunstwerks schaffen, das aufgrund der politischen Dynamik oder der Zwänge der Fremd- oder Selbstzensur nie realisiert wurde.
Wir suchen nach künstlerischen und kuratorischen Projekten, die:
.) politische Unterdrückung oder Verfolgung erlitten haben und zensiert wurden;
.) die aus Sorge um das eigene Leben und Wohlergehen, oder das der Angehörigen und Freunde selbst zensiert wurden;
.) sich kritisch mit dem Thema Zensur und Selbstzensur auseinandersetzen;
.) künstlerische Methoden ausprobieren wollen, die es erlauben, Ideen indirekt (und solcherhand an der Zensur vorbei) auszudrücken;
.) sich den Bedingungen künstlerischer Arbeit unter der Unterdrückung widmen und diese reflektieren.
Wir bieten:

- sechswöchige Residency in AIR InSilo, NÖ
- Ein Stipendium von 1.200,- Euro
- Produktionskosten bis max. 600 Euro
- Reisekostenzuschuss bis max. 500 Euro
- Transportkostenzuschuss bis max. 175 Euro
- Die Möglichkeit, mit einer Partner:in und/oder 1-2 Kindern zu wohnen
- Mentoring-Programm mit eingeladenen Kurator:innen aus Österreich
- kostenfreie Nutzung der vom AIR InSilo zur Verfügung gestellten Einrichtungen und Geräte
- Publikation im digitalen InSILo-Magazin

06.03 - 06.04.2024
Varvara Sudnik in Virtual Residency
Zum ersten Mal ermöglicht AIR InSILo eine virtuelle Residency, als Antwort auf die reale Prekarität von Migration, deren bürokratische, eingefrorene Dauer nicht nur die Bewegungsfreiheit von migantischen Künstler:innen einschränkt, sondern auch deren kreative Produktivität verlangsamt.
Varvara Sudnik (geb. 2001 in Weißrussland) wird während ihrer virtuellen Residenz die Zusammenhänge von Armut, prekärer künstlerischer Arbeit und familiären Bindungen untersuchen. In künstlerischen Projekten ist häufig von "Familie" die Rede, um Erinnerung und Herkunft, wobei allerdings die Familien der Künstler:innen nicht einbezogen werden. Residencies und Projekte lassen meist nur "Kollektive" oder "Duos" zu, die den Interessen der Institution dienen und deren Produktion steigern. Förederungen fokussieren auf soziale Ungleichheiten und kulturellen Austausch, bieten aber nicht genügend Mittel für die Grundbedürfnisse von Künstler:innen. Künstler:innen sind verletzlich und (vor allem bei migrantischem Hintergrund) aufgrund ihrer ständigen Ortswechsel nicht in der Lage, dauerhafte Beziehungen aufzubauen. Kunstinstitutionen bieten minimale Entschädigungen, nehmen aber keine Familienmitglieder auf und verlangen schnelle Ergebnisse. In Gesprächen mit Kolleg:innen und Freunden wird deutlich, wie knapp die Mittel sind und wie groß der Wunsch ist, Grundbedürfnisse zu erfüllen. Während der Residency möchte sich Varvara der Erfahrung von Prekarität und den Strategien für eine Ausgewogenheit und den Wert von häuslichen Pflichten, Familie und Freundschaften beschreiben. Sie sucht nach Stabilität und Tiefe und bleibt dabei verletzlich. Andererseits möchte sie das Potenzial für Veränderung erforschen und die derzeitige Ordnung stören, in der Künstler:innen permanent unterbezahlt sind und dennoch von ihnen erwartet wird, dass sie die Gesellschaft umgestalten.

19.02-18.03.2024
20.12.2023

Der Staub von vier Uhr früh

Kada rad radi?*
12.02-18.03.2024
Wir begrüßen unsere neue Artist-in-Residence, Jovana Blagojević (*1995, Smederevo), die für 5 Wochen bei AIR InSILo bleiben wird. Jovana Blagojević hat ein Studium der Bildenden Kunst absolviert und beschäftigt sich in letzter Zeit mit performativer und aktivistischer Praxis. Sie arbeitet mit einer Vielzahl von Medien wie Zeichnung und Malerei, Graffiti, Video und Video-/Live-Performances. Jovana gibt Zeichen- und Malkurse für Kinder und Erwachsene und führt gelegentlich Wandmalereiprojekte aus. Sie ist auch in Umweltprojekten aktiv und arbeitet als Aktivistin mit dem Team 1+1=3 zusammen.
Jovanas Projekt für AIR InSILo befasst sich mit der Frage nach den Wertvorstellungen von Arbeit. Wann ist Arbeit wertvoll und sinnvoll, und wann wird sie zu sinnloser, überschießender und ausgeklügelter Sklaverei? Darüber hinaus erforscht sie die Tugenden der Muße, die wir als Freizeit interpretieren - eine (Aus-)Zeit, die dem Leben Qualität verleihen soll - und in der wir die Gründe und Motivationen, warum wir was tun, neu bewerten können. Während ihres Aufenthalts bei AIR InSILo wird Jovana ihre Forschungen zu den "Kreuzwörtern" fortsetzen. Darunter versteht sie die Schnittstellen zwischen den Gedanken und Stehsätzen rund um Arbeit, mit denen wir aufgewachsen sind und die unsere Wertvorstellungen von Arbeit und unser Bedürfnis, etwas zu schaffen, prägen, und denjenigen, die uns einschränken und in einem sinnlosen Workaholic-Zustand halten. Die Recherche dazu wird einerseits durch Lektüre und andererseits durch Interviews mit hier ansässigen Menschen zu diesem Thema durchgeführt. Die Ergebnisse werden dann in Form eines "Kreuzworträtsels" dargestellt - in Form einer physischen Fahne mit ausgewählten und aufgenähten Schlüsselwörtern und Begriffen zur Arbeit.

*When does (art-)work work?
Emirhan Akin reiste zu seiner Residency bei AIR InSILo mit einer bestimmten Idee im Kopf. Doch als er am 7. Oktober 2023 in Österreich ankam, war es nicht mehr möglich, über künstlerische Praxis in gewohnter Weise nachzudenken. Gründe dafür zu finden, der künstlerischen Arbeit weiter nachzugehen, schien unangebracht, angesichts der Katastrophe, die sich vor den Augen aller abspielte.
Während seiner Zeit in Hollabrunn gelangen Emirhan mehrere Interventionen. Ausgehend vom vorgegebenen Thema der Arbeit, nämlich der Arbeit der Pflege und Instandhaltung (etwas womit Emirhan seinen Lebensunterhalt in Amsterdam bestreitet), formulierte er das alltägliche Putzen neu und wandelte es in eine meditative Praxis um; als eine Möglichkeit, die dunkelsten Gedanken und Zustände, und vor allem die verheerende Einsamkeit zu verarbeiten, die den Geist erfüllen, wenn man Zeuge zerstörter Städte wird und Ruinen mit darunter begrabenen Leichen sieht. Wenn es keine Energie mehr zu geben scheint, die Trümmer der Zerstörung und das eigene Entsetzen zu sortieren, hat man das Gefühl, dass es nie wieder möglich sein wird, irgendetwas in Ordnung zu bringen. Selbst wenn man die Schutthaufen aufräumt und aus dem Blickfeld entfernt, kann man sie nicht aus dem Gedächtnis löschen.
Emirhan verbrachte seine Tage auf dem Dachboden über der Werkstatt, wo er den Raum unterteilte, und buchstäblich schmutzig als schmutzig und sauber als sauber kennzeichnete: Er sammelte den Inhalt des Staubsaugers, womit er den Staub, der sich über Jahrzehnte in diesem ungenutzten Raum angesammelt hatte, entfernte, in einer großen weißen Schüssel und richtete einen sterilen Arbeitsbereich für die anderen Künstler:innen ein, die in Zukunft in der Residency ankommen werden.
Aber hier sind die Dinge nicht so einfach, wie sie zunächst erscheinen. In einer subtilen Geste "kontaminiert" Emirhan (ich möchte den Begriff hier in Anführungszeichen setzen und ihn frei nach Mary Douglas verwenden) den Raum der Reinheit. Um dies zu erkennen, muss man sich an den weißen Schreibtisch setzen und die bereits verunreigigte, unter Glas konservierte, heilige Oberfläche sehen. Ich kann diese Botschaft nur als verklausulierte abstrakte Hieroglyphe lesen: Wer Zeuge einer humanitären Katastrophe wird, hört auf, unschuldig zu sein, und kann nicht mit einer weißen Weste weiterarbeiten.
Eine Umfrage: Nicht-Äußerungen
Die letzen beiden Jahre haben uns gezwungen, einen genaueren Blick auf die Freiheit der Kunst zu werfen und zu erkennen, dass sie nicht nur in Ländern mit autoritären Regimen, sondern auch in Ländern mit freien demokratischen Wahlen bedroht ist. Die Umfrage soll diesen fragilen Moment einfangen, den Ist-Zustand des künstlerischen Umfeld abbilden und als kritische Grundlage für unseren neuen Open Call "Non-Utterance" ('Nicht-Äußerungen') dienen, der sich mit Zensur und Selbstzensur in der Kunst beschäftigt.
In der Regel sind es die Werke, die totalitär unterdrückt wurden, auf die die kritische Forschung zuerst aufmerksam wird. Gleichzeitig wissen wir wenig über die Rahmenbedingungen, unter denen Künstler:innen weiterhin Kunst machen, über die Strategien, die sie anwenden, um sich zu schützen und zu vermeiden, dass ihr Werk unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zieht, und über den Faktor der Selbstzensur, der unweigerlich mit den Absichten des Autors zusammenprallen muss. Wir beobachten, wie sich der künstlerische Ausdruck, der unter dem Druck der Zensur oder der Selbstzensur leidet, in vielerlei Hinsicht verändert: Das, worüber direkt zu sprechen gefährlich geworden ist, beginnt indirekt zu kommuniziern, sich zu verstellen oder thematisiert sich durch seine eigene Abwesenheit. Die Künstler:innen wenden neue Strategien an, um sich zu schützen, aber einige von ihnen wagen es auch nach (genötigter oder freiwilliger) Emigration nicht, sich offen oder direkt zu äußern. Dies hat ein neues und bislang unerforschtes System der Bilder, des Nicht-Erscheinens, der Nicht-Äußerung und des Nicht-Ausdrückens hervorgebracht, das Gegenstand unseres Interesses sein wird. Die einzige Möglichkeit, diese Prozesse zu untersuchen, besteht darin, direkt mit den betroffenen Künstler:innen zu arbeiten, weshalb wir unsere sorgfältige Arbeit mit dieser neuen Umfrage beginnen möchten.
24.02.2024
"Implicit Basis", artists talk im esc medien kunst labor
"Implicit Basis", ein Projekt von Oleksandr Sirous, Danil Siabro und Dmytro Tentiuk (UKR) anlässlich ihres Aufenthalts bei AIR InSILo.

"Unsere Arbeit ist eine Metapher für die Suche nach allen möglichen Bedeutungen durch ein chaotisches System für jeden von uns, die wir zu einer einzigen Bedeutung zusammenfügen".
Mosaik am Apparat:
"Ich fühle mich tot, bitte belebe mich"
von Aria Farajnezhad
Von den beiden Workshops und kollektiven Interventionen zu den rassistischen Bildern des Mosaik-Wandbildes im Bremer Hauptbahnhof ausgehend, die unter dem Titel "Beyond Undoing a Rediscovery" stattfanden, verwandelte Aria Farajnezhad mit Unterstützung von AIR InSILo fünf der rekonfigurierten Mosaikteile des Bildesin ihr ursprüngliches Material zurück, nämlich Keramik. Farajnezhad nutzt die Zeit der Residency, um einen Workshop und eine Performance rund um diese Keramiken zu entwickeln und sie in den öffentlichen Raum der Stadt zu tragen, wo er sich mit lokalen Künstler:innen/ Aktivist:innen/ Schauspieler:innen trifft, um über Arbeitsbedingungen, Formen der Produktion von Arbeiten mit minderwertigem Material und Rezepte für Kollektivität zu sprechen.
25.10.2023
Performancekünstler Emirhan Akin
9.10-16.11.2023
Arbeit, Erschöpfung und der Schrägstrich zwischen Prekariat/Künstler - indem Emirhan Akin diese Begriffe neu denkt, gräbt er das Wissen aus, das er durch seinen Job als Reinigungskraft in seinen Körper eingeschrieben und gespeichert hat. Einerseits benötigt er den Job um seine künstlerische Praxis aufrechterhalten zu können, andererseits hilft er ihm, Parallelen zwischen seinen Long-Durational Performances (also Kunst) und dem Wort Reinigung (und seinen politischen, historischen und gesellschaftlichen Konnotationen) ziehen. Um diese Arbeit, die üblicherweise Migrant:innen ausüben, und ihre Ökonomie der Erschöpfung, die sich im Muskelgedächtnis ansammelt zu sezieren, plant er, sich in Bezug auf Material und Medium auf die Unsichtbarkeit (sowohl der Reinigungskraft als auch des Endprodukts) zu konzentrieren. Aus diesem Grund ist er an Sound interessiert, seien es Field-Recordings von Nicht-Räumen (Bereiche, die übersehen werden, vernachlässigt sind, einen Übergangscharakter haben oder nicht für menschliche Interaktion ausgelegt sind) oder Transkriptionen von Gesprächen während einer Begegnung (mit Menschen und Nicht-Menschen) (nicht festgelegt/könnte sich potenziell ändern). Indem er die architektonische Herangehensweise an die Nicht-Räume der Stadt und der Residency erforscht, greift er mit Klangexperimenten in diese undefinierten Bereiche ein.
01.11.2023
"Implicit Basis", artists talk im esc medien kunst labor
"Implicit Basis", ein Projekt von Oleksandr Sirous, Danil Siabro und Dmytro Tentiuk (UKR) anlässlich ihres Aufenthalts bei AIR InSILo.

"Unsere Arbeit ist eine Metapher für die Suche nach allen möglichen Bedeutungen durch ein chaotisches System für jeden von uns, die wir zu einer einzigen Bedeutung zusammenfügen".
Mosaik am Apparat:
"Ich fühle mich tot, bitte belebe mich"
von Aria Farajnezhad
Von den beiden Workshops und kollektiven Interventionen zu den rassistischen Bildern des Mosaik-Wandbildes im Bremer Hauptbahnhof ausgehend, die unter dem Titel "Beyond Undoing a Rediscovery" stattfanden, verwandelte Aria Farajnezhad mit Unterstützung von AIR InSILo fünf der rekonfigurierten Mosaikteile des Bildesin ihr ursprüngliches Material zurück, nämlich Keramik. Farajnezhad nutzt die Zeit der Residency, um einen Workshop und eine Performance rund um diese Keramiken zu entwickeln und sie in den öffentlichen Raum der Stadt zu tragen, wo er sich mit lokalen Künstler:innen/ Aktivist:innen/ Schauspieler:innen trifft, um über Arbeitsbedingungen, Formen der Produktion von Arbeiten mit minderwertigem Material und Rezepte für Kollektivität zu sprechen.
25.10.2023
Performancekünstler Emirhan Akin
9.10-16.11.2023
Arbeit, Erschöpfung und der Schrägstrich zwischen Prekariat/Künstler - indem Emirhan Akin diese Begriffe neu denkt, gräbt er das Wissen aus, das er durch seinen Job als Reinigungskraft in seinen Körper eingeschrieben und gespeichert hat. Einerseits benötigt er den Job um seine künstlerische Praxis aufrechterhalten zu können, andererseits hilft er ihm, Parallelen zwischen seinen Long-Durational Performances (also Kunst) und dem Wort Reinigung (und seinen politischen, historischen und gesellschaftlichen Konnotationen) ziehen. Um diese Arbeit, die üblicherweise Migrant:innen ausüben, und ihre Ökonomie der Erschöpfung, die sich im Muskelgedächtnis ansammelt zu sezieren, plant er, sich in Bezug auf Material und Medium auf die Unsichtbarkeit (sowohl der Reinigungskraft als auch des Endprodukts) zu konzentrieren. Aus diesem Grund ist er an Sound interessiert, seien es Field-Recordings von Nicht-Räumen (Bereiche, die übersehen werden, vernachlässigt sind, einen Übergangscharakter haben oder nicht für menschliche Interaktion ausgelegt sind) oder Transkriptionen von Gesprächen während einer Begegnung (mit Menschen und Nicht-Menschen) (nicht festgelegt/könnte sich potenziell ändern). Indem er die architektonische Herangehensweise an die Nicht-Räume der Stadt und der Residency erforscht, greift er mit Klangexperimenten in diese undefinierten Bereiche ein.
01.11.2023
22.08.2023

Einreichungen für Saison 2023/24:
Die Ergebnisse

An den Rändern der Feindseligkeit
30.09.2023
Ein Workshop über die Zersiedelung in Niederösterreich und die Umsetzung dieser Ideen und Untersuchungen in Keramik. Mit Aria Farajnezhad und Lunio.

Aria und Lunio laden die Teilnehmer:innen ein, Elementen der sich schleichend ins Umland ausbreitende Urbanisierung in Hollabrunn, nachzugehen, und dann die daraus resultierenden Ideen, Problematiken und in Keramik zu transferieren.
Wem gehört das Land? Is es privat? Steht es der Öffentlichkeit zur Verfügung? Wird es nur gepflegt, um menschliche Bedürfnissen zu befriedigen? Welche Funktion hat das Land, und wie verändern all diese Faktoren buchstäblich die Morphologie und Textur der Oberfläche der Erde? Wird asphaltiert, kultiviert (ausgebeutet), zurechtgestutzt oder ähnliches?
Der Workshop besteht aus zwei Teilen: einer Feldforschung und der Arbeit an einem individuellen Projekt mit Keramik. Er dauert von 10.00 bis 19.30 Uhr.
Der Workshop findet in den Räumlichkeiten von AIR InSILo statt und ist kostenlos. Die Kosten für die Materialien, Snacks, Getränke und ein Zugticket nach Hollabrunn werden übernommen. Die Anzahl der Plätze ist auf sieben Personen begrenzt.

Samstag, 30. September
2020 Hollabrunn, Mitterweg 30,
AIR InSILo

Mosaik am Apparat:
"Ich fühle mich tot, bitte belebe mich"
Abbildung: © Gaurav Talekar

Von den beiden Workshops und kollektiven Interventionen zu den rassistischen Bildern des Mosaik-Wandbildes im Bremer Hauptbahnhof ausgehend, die unter dem Titel "Beyond Undoing a Rediscovery" stattfanden, verwandelte Aria Farajnezhad mit Unterstützung von AIR InSILo fünf der rekonfigurierten Mosaikteile des Bildesin ihr ursprüngliches Material zurück, nämlich Keramik. Farajnezhad nutzt die Zeit der Residency, um einen Workshop und eine Performance rund um diese Keramiken zu entwickeln und sie in den öffentlichen Raum der Stadt zu tragen, wo er sich mit lokalen Künstler:innen/ Aktivist:innen/ Schauspieler:innen trifft, um über Arbeitsbedingungen, Formen der Produktion von Arbeiten mit minderwertigem Material und Rezepte für Kollektivität zu sprechen.

19.09 - 16.10.2023
Nach einem Monat heißer Diskussionen unter heißen Bedingungen freuen wir uns, die neuen AIR InSILo Residents für die Saison 2023/ 2024 bekannt zu geben! Sie sind:

* Aria Farajnezhad (D) – 19.September – 16. Oktober 2023;
* Emirhan Akın (NL/ TR) – 9. October – 13. November 2023;
* Jovana Blagojević (SRB) – 12. Februar – 18. März 2024;
* Varvara Sudnik (D) – 12. February – 18. März 2024.

Die Künstler:innen der Shortlist sind:
* Libby Scarlett (UK)
* Joe Snape (UK)
* Der Künstler der es vorzog, seinen Namen zurückzuziehen(D)

Alle Künstler:innen, die in die engere Wahl kommen, bilden das AIR InSILo Netzwerk. Sie werden bei künftigen Open Calls bevorzugt oder/ und direkt für Projekte im Rahmen von AIR InSILo oder seiner Partnerinstitutionen in Österreich eingeladen.
Im Rahmen dieses Calls haben wir insgesamt 142 Einreichungen aus 39 Ländern erhalten.

Vergessen Sie nicht, unsere sozialen Medien und Nachrichten zu abonnieren, um zukünftige Calls nicht zu verpassen!
"Implicit Basis", Artists Talk im esc medien kunst labor (Graz)

31.05.2023
"Implicit Basis", ein Projekt von Oleksandr Sirous, Danil Siabro und Dmytro Tentiuk (UKR) anlässlich ihres Aufenthalts bei AIR InSILo [in-silo.com], vorgestellt von den Künstlern und von Ksenia Yurkova und Martin Breindl (AIR InSILo).

"Unsere Arbeit ist eine Metapher für die Suche nach allen möglichen Bedeutungen durch ein chaotisches System für jeden von uns, die wir zu einer einzigen Bedeutung zusammenfügen".

Mittwoch, 31. Mai 2023 - 19:00
esc medien kunst labor
Bürgergasse 5, 8010 Graz
(Un)limited artistic resource
Open Call
20.06 - 20.07.2023
Open Call für die Saison 2023/2024:
drei Residencies bei AIR InSILo.

Deadline: 27. Juli 2023, 16.00 Uhr MESZ

Dieser Call '(Un)limited artistic resource' zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen von Künstler:innen und Kulturschaffenden zu untersuchen und zu reflektieren, und konzentriert sich vor allem auf die materielle Seite der künstlerischen Produktion unter dem Aspekt des Mangels.
Während der Saison 2023/24 möchte AIR InSILo einen - realen, virtuellen und metaphorischen - Raum für Reflexion und Selbstreflexion von Künstler:innen schaffen, die in Zeiten des Neoliberalismus arbeiten.

- fünfwöchige Residency in AIR InSilo, NÖ
- Ein Stipendium von 1000 Euro
- Produktionskosten bis max. 500 Euro
- Reisekostenzuschuss bis max. 300 Euro
- Transportkostenzuschuss bis max. 50 Euro
- Die Möglichkeit, mit einer Partner:in und/oder 1-2 Kindern zu wohnen
- kostenfreie Nutzung der vom AIR InSilo zur Verfügung gestellten Einrichtungen und Geräte
- Publikation im digitalen InSilo-Magazin
Offenes Atelier und Gartenparty
ON DISPLAY:
14.00 – 19.30 ein Modell der interaktiven Installation "Implicit Basis", das Ergebnis dreimonatiger Arbeit von Alex Sirous, Danil Siabro und Dmytro Tentiuk in AIR InSILo

DJ SETS:
14.00 - 15.30 MKCMLLN (Maksym Uvarov)
15.30 – 16.30 who I why (Moritz Wunderwald)
16.30 – 17.30 Marshrutka (Margo Dubovska)
17.30 – 18.30 who I why & Marshrutka

18.30 – 18.40 ein kurzer Rundgang durch die Räumlichkeiten der Residency, ein Blick in die Ateliers der Künstler:innen (für diejenigen, die am neuen Open Call 2023/24 (Un)limited Artistic Resource interessiert sind)
18.40 – 19.30 Artists Talk und Präsentation der interaktiven Installation "Implicit Basis" mit Alex Sirous, Danil Siabro, Dmytro Tentiuk
19.30 – 21.00 _mediaklub (Dmytro Tentiuk)

  1. Juni 2023, 14.00 - 21.00
AIR InSILo, Mitterweg 30 2020, Hollabrunn, NÖ*

*Ein Regionalzug (REX) aus Wien fährt stündlich von Wien Mitte, Praterstern oder Floridsdorf Richtung Retz oder Znaim. Die Fahrzeit beträgt ca. 40 Minuten. AIR InSILo ist fünf Gehminuten vom Bahnhof Hollabrunn entfernt.
24.06.2023
Emergency resident Dmytro Tentiuk
AIR InSILo heißt Dmytro Tentiuk willkommen, der zusammen mit Danil Siabro und Olexandr Sirous bis Ende Juni 2023am Projekt „Implicit Basis“ arbeiten wird. Die Residency, Teil des Hilfsprogramms von AIR InSILo, wird vom österreichischen Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport unterstützt und von Artists at Risk (AR) ermöglicht.

Dmytro Tentiuk (geb. 1997 in Kiew) ist ein multidisziplinärer Künstler, Musiker und Designer, der in Kiew lebt und in den Bereichen Videokunst, Installation und audiovisueller Performance arbeitet. Durch den Einsatz neuer Medien und Technologien untersucht seine Arbeit die Grenze zwischen digitaler und realer Welt. 2018 gründete Tentiuk das Projekt „OTY.10“, das sich mit der Synthese von visuellen und akustischen Phänomenen beschäftigt und audiovisuelle Installationen und Audioperformances kreiert. Dmytro ist aktiver Klangkünstler seit 2019. Ebenfalls 2019 schloss er sein Studium an der National Academy of Fine Arts and Architecture (Fakultät für Staffeleigrafik) in Kiew ab und ist derzeit Postgraduate-Student der Abteilung für Theorie und Geschichte der Kunst an der National Academy of Fine Arts and Architecture. Er ist Mitbegründer und Mitglied der Formation '_mediaklub' und
seit 2020 Mitglied des 'Photinus Studio', eines Medienkunstkollektivs, das seit 2012 tätig ist und an internationalen Ausstellungen und Festivals teilnimmt bzw. sie ermöglicht: Biennale Venedig, transmediale Vorspiel, Digital Cultures (Warschau, Polen); Musik- und Lichtfestivals - Strichka Festival, KievLightFest und viele andere.
April 2023
Art Apparatus and the Technology of
(a fruit fly) Encounter von Tatiana Istomina
22.04.2023
Emergency resident Oleksandr Sirous
AIR InSILo heißt Oleksandr Sirous willkommen, der zusammen mit Danil Siabro und Dmytro Tentiuk bis Ende Juni 2023 am Projekt „Implicit Basis“ arbeiten wird. Die Residency, Teil des Hilfsprogramms von AIR InSILo, wird vom österreichischen Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport unterstützt und von Artists at Risk (AR) ermöglicht.

Oleksandr Sirous (geb. 1996, Charkiw) ist ein New-Media-Künstler, Performer und Sound Artist, der in Kiew, Ukraine, lebt und arbeitet. Sirous arbeitet mit großen Datensätzen und interessiert sich für die Prinzipien der Interaktion und Kommunikation in Webumgebungen, in denen er mithilfe von Künstlicher Intelligenz komplexe Simulationsumgebungen erstellt. Sein Background in Animation und Comics hat seine Praxis beeinflusst und zu einer ständigen Suche nach einem nicht-trivialen Ansatz geführt, in Medienkunstwerken Narration und Komposition zu gestalten. In letzter Zeit hat er sich aufgrund seiner Arbeit mit Game Engines verschiedenen Spielmechaniken und neuen Interaktionsregeln von Videospielen zugewandt und findet so neue Ansätze an der Schnittstelle der bereits etablierten Praktiken sowohl der Medienkunst als auch der Videospielkultur.
April 2023
Tatiana redefiniert, erweitert und intensiviert den Technologiebegriff und wendet ihn auf die Praxis des Kunstschaffens an. In diesem Zusammenhang sind Kunstwerke als physische Apparate zu verstehen, die Begegnungen zwischen Menschen und der Welt vermitteln, um spezifische Versionen der Realität zu generieren. Ihr Projekt nutzt Erkenntnisse aus der experimentellen Physik und den Biowissenschaften, um einen theoretischen Rahmen und ein physikalisches Modell eines Kunstapparats zu entwickeln: ein skulpturales/bildhaftes Gerät, das die Grenze zwischen den Begriffen des Mechanismus und des lebenden Organismus abbildet. Während der Residency konzentrierte sich Tatiana auf die Praktiken der Handstickerei und die Aufzucht von Fruchtfliegen (Drosophila). Die Drosophila-Forschung ist das Rückgrat aller zeitgenössischen genetischen und biologischen Wissenschaften, aber sie beinhaltet ethische und philosophische Probleme, die weitgehend ignoriert werden. Tatianas Arbeit berührt einige dieser Probleme, darunter das Bewusstsein der Fliege, die Machtdynamik zwischen Fliegen und Menschen, das Ausmaß des freien Willens, den beide Arten besitzen, und die Bedingungen und Grenzen des menschlichen Wissens über die belebte Natur.
Başak Tunas Tageslicht-Computer
In dem neuen Video für das InSILo Mag erzählt Başak Tuna, wie sie ein Projekt für die AIR InSilo Residency entwickelt hat, das sie Tageslicht-Computer nennt. Es ist einfach ein Computerbildschirm, der vor einem Fenster montiert mit Sonnenlicht funktioniert, anstatt mit elektrischem Strom. Ein Desktop-Bildschirm, der sich nachts weigert zu arbeiten. Technisch ausgedrückt: Der Monitor benötigt die LEDs in seinem Inneren nicht, um zu funktionieren. Die LEDs werden aus dem Bildschirm entfernt und ein weiteres Fenster dahinter geöffnet. Seine einzige Lichtquelle ist jetzt das Umgebungs- oder Tageslicht.
"Licht ist von seiner ursprunglichen Verwendung gentkoppelt, und doch eliminiert es Zeit- und Raumfaktoren in der menschlichen Zusammenarbeit mit unseren intelligenten personalisierten Geräten. Wir brauchen keine natürlichen Zeitabläufe mehr wie das Tageslicht, um unseren Zeitplan zu gestalten; stattdessen haben wir vierundzwanzig Stunden und sieben Tage die Woche Zugriff darauf. Folglich verliert der physische Raum um das Gerät herum seine Bedeutung, da das Gerät selbst die Informationen auf einer bestimmten Oberfläche durch eine bestimmte Lichtquelle hervorhebt.
Ganz offensichtlich hat die Pandemie die Loslösung von der Stadt, dem öffentlichen Raum, der Mobilität und der Körperlichkeit verstärkt; Wir werden mehr und mehr allein gelassen, aber fixiert auf unsere lichtemittierenden Objektnetzwerke, die uns umgeben. Auch wenn es keine offensichtliche körperliche Arbeit mehr gibt - was bleibt ist die Arbeit in der Verwendung des Apparats, also auch die Einwirkung des blauen Lichts des Geräts. Wie es jeder an sich selbst erlebt, bewusst oder unterbewusst: es gibt immer mehr zu tun, und es besteht der Zwang, Dinge weiterzumachen. Wir sind die ganze Zeit mit unseren leuchtenden Geräten beschäftigt. Wo aber beginnt die Handlungsmacht des menschlichen Nutzers und wo endet sie?"

18.04.2023
Emergency resident Danil Siabro
17.04.2023
Statement zur politischen Lage in Niederösterreich
Als niederösterreichisches Artist-in-Residence-Programm und künstlerisches Forschungslabor mit internationaler Ausrichtung nehmen wir mit großer Besorgnis die neue Regierungsvereinbarung zwischen der ÖVP und der FPÖ in Niederösterreich zur Kenntnis. Wesentliche Teile dieser Arbeitsvereinbarung stehen in offensichtlichem Widerspruch zu unseren politischen und moralischen Grundsätzen. Wir sind der Überzeugung, dass kulturelle Weiterentwicklung nur in der Akzeptanz, dem Austausch und der Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Meinungen, persönlicher, religiöser und weltanschaulicher Überzeugungen sinnvoll und möglich ist. Wir verurteilen die Ausbreitung eines politischen Populismus, der Hassreden verschleiert, den Begriff „Neutralität“ als Synonym für Gleichgültigkeit verwendet, ambitioniertes Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftsprogramm als Retrotopie versteht und solcherart dem größten Bundesland Österreichs einen provinziellen Stempel aufprägt. Mit aller Deutlichkeit möchten wir hiermit festhalten, dass Verachtung, Chauvinismus und jede Form von Diskriminierung keinen Platz in unserer Residency und unserem Programm haben. Wir werden uns weiterhin den Herausforderungen der ökologischen Krise stellen, ungerechte Arbeitsbedingungen hinterfragen, dezentrale und vielfältige Gemeinschaften entwickeln und Nachhaltigkeit im Allgemeinen und in der Kunstproduktion widerspiegeln. AIR InSILo steht für Diversität, kulturellen Austausch und Kooperation.
April 2023
AIR InSILo heißt Danil Siabro willkommen, der bis Ende Juni 2023 zusammen mit Dmytro Tentiuk und Olexandr Sirous am Projekt „Implicit Basis“ arbeiten wird. Die Residency, Teil des Hilfsprogramms von AIR InSILo, wird vom österreichischen Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport unterstützt und von Artists at Risk (AR) ermöglicht.
Danil Siabro (*1998 Mykolaiv) ist ein interdisziplinärer Künstler, Programmierer und Pädagoge, der in Kiew, Ukraine, lebt und arbeitet. Fasziniert von historischen, filmischen, fiktiven, spielerischen und dezentralen Aspekten der Technologie untersucht Siabro „Werkzeuge“ aus verschiedenen Perspektiven und erkundet sie gerne in einem größeren Zusammenhang mit einer Portion Humor. Seine Arbeiten, die oft in Kollaborationen entstehen, nehmen die Form von Videos, Installationen und audiovisuellen Performances an, experimentieren mit verschiedenen neuen Medien und Technologien und untersuchen die Verbindung mit der digitalen Welt und Realität, die sich zunehmend ausdünnt. AIR InSILo wünscht Danil Siabro eine erfolgreiche und glückliche Zeit in Niederösterreich und sendet GEBURTSTAGSGRÜSSE!
Wenn Sie das Notfallprogramm von AIR InSILo unterstützen und spenden möchten, finden Sie die Links hier.

Art apparatus and the technology
of a (fruit fly) encounter
17.02.2023
Im Februar und März 2023 wird Tatiana Istomina an ihrem Projekt „Art apparatus and the technology of a (fruit fly) encounter“ arbeiten. Tatiana möchte den Technologiebegriff neu definieren, erweitern und intensivieren und ihn auf die Praxis des Kunstschaffens anwenden. In diesem Zusammenhang sind Kunstwerke als physische Apparate zu verstehen, die Begegnungen zwischen Menschen und der Welt vermitteln, um spezifische Versionen der Realität zu generieren. Ihr Projekt nutzt Erkenntnisse aus der experimentellen Physik und den Biowissenschaften, um einen theoretischen Rahmen und ein physikalisches Modell eines Kunstapparats zu entwickeln: ein skulpturales/bildhaftes Gerät, das die Grenze zwischen den Begriffen des Mechanismus und des lebenden Organismus abbildet. Während der Residency konzentriert sich Tatiana auf die Praktiken der Handstickerei und die Aufzucht von Fruchtfliegen (Drosophila). Die Drosophila-Forschung ist das Rückgrat aller zeitgenössischen genetischen und biologischen Wissenschaften, aber sie beinhaltet ethische und philosophische Probleme, die weitgehend ignoriert werden. Tatianas Arbeit wird einige dieser Probleme berühren, darunter das Bewusstsein der Fliege, die Machtdynamik zwischen Fliegen und Menschen, das Ausmaß des freien Willens, den beide Arten besitzen, und die Bedingungen und Grenzen des menschlichen Wissens über die belebte Natur.
Umfrage: (Un)limited artistic resource
10.03.2023
Die globale COVID-19-Pandemie, ein umfassender Krieg auf europäischem Territorium und eine verheerende Naturkatastrophe in Syrien und der Türkei – sind nur einige Beispiele, die die Lebens- und Arbeitsunsicherheit von Menschen im Allgemeinen und Künstler:innen/ Kulturschaffenden im speziellen erheblich verschärft haben, insbesondere in den letzten Jahren. Die Bedingungen der künstlerischen Arbeit lassen sich mit dem Begriff „Prekariat“ beschreiben, also einer neu gebildeten Klasse, deren Kennzeichen fehlende Arbeitsplatzsicherheit, kontinuierliche Arbeitssuche (im Schnitt bewirbt sich eine Künstler:in bei 50-70 offenen Ausschreibungen und investiert ca 300 unbezahlte Arbeitsstunden jährlich in diese Bewerbungen) und deren Finanzierung sind. Der Begriff der künstlerischen Kreativität wird weiterhin romantisiert, um das Streben der Produzierenden nach Ruhm und Erfolg auszunutzen. Es führt zu den tragischen Geschichten von Selbst-ausbeutung, Burnout und massiver Ungleichheit in der Kunstszene, wo nur 1-3 % der erfolgreichen Künstler:innen mehr als 50 % der am gesamten Kunstmarkt lukrierten Gewinne erhalten. AIR InSILo zielt darauf ab, einen Raum für (Selbst-)Reflexion von Künstler:innen zu schaffen, die in einer neoliberalen Zeitgenossenschaft arbeiten. Was ist wichtiger: die Zeit, die aufgewendet wird, um die künstlerische Arbeit zu meistern, oder die Zeit, die zum Ausfüllen der Formulare zu Ausschreibungen aufgewendet wird; der ethische Umgang mit Materialien oder der Glaube an die dominierende Bedeutung des künstlerischen Ausdrucks; eine Arbeit für den eigenen Namen/ Marke oder Arbeit im Kollektiv? Das Ergebnis des Open Calls „(Un)limited artistic ressource“ soll zu einer Reihe theoretischer und praktischer künstlerischer Reflexionen in Form von Texten, Interviews, Videoarbeiten, Offenen Atelier Präsentationen und öffentlichen Interventionen führen.
"ÁNOMOS, oder das gesetzlose Land"
In seinem Projekt begibt sich Fernando Martín Velazco auf die Suche nach einer mysteriösen Nomadengesellschaft namens „Zweibein-Federlos“, deren Spuren im Weinviertel in der Nähe von Hollabrunn gefunden wurden.
„ÁNOMOS oder das gesetzlose Land“ ist ein multidisziplinäres Forschungsprojekt, das in einem typischen landwirtschaflich genutzen Gebiet Mitteleuropas angesiedelt ist und die ökologischen Auswirkungen des Zerfalls der traditionellen Gesetze imaginiert, die die Verteilung der kulturellen Flächen des Landes an verschiedene Besitzer:innen reglementiert haben. Ausgehend von einem kunstwissenschaftlichen Ansatz und unter Verwendung verschiedener technologischer Werkzeuge entwirft das Projekt eine Fiktion, dass das Gebiet um Hollabrunn nicht von sesshaften menschlichen Gemeinschaften, sondern von Nomad:innen genutzt wird. So kann man sich das Territorium einerseits ohne Siedlungen vorstellen, sich andererseits dadurch aber auch jene „heterotopischen Räume“ vorstellen, die in der heutigen Zeit den gesetzlosen Zustand bestimmter Landstücke veranschaulichen. Fernando Velazco hinterfragt außerdem lokale Legenden udn Sagen, die über die nichtmenschliche Präsenz und ihren Widerstand gegen die anthropogene Domäne erzählen. Das Projekt beleuchtet die Ethik hinter dem Akt der Landaneignung und schlägt eine Reflexion über die konzeptionellen Grundlagen vor, die die Instrumentalisierung nichtmenschlicher Spezies und die zeitgenössischen kollektiven Organisationsformen rechtfertigen.
März 2023
Tageslicht- Computer von Başak Tuna
Illustration: © Başak Tuna, 2021, Folding Screens. Kaputte Computerbildschirme, Metallrahmen.

"Wie lang ist der Tageszyklus eines Computers?"

Für die Residency bei AIR InSILo wird Başak Tuna ihr Projekt "DayLight Computer" weiterentwickeln. Der "Tageslicht-Computer" ist ein Monitor, der, vor ein Fenster montiert, ausschließlich mit Sonnenlicht funktioniert, statt mit elektrischem Strom. Mit anderen Worten: ein Bildschirm, der sich nachts weigert zu arbeiten. Rein technisch gesehen benötigt ein Computerbildschirm die LEDs in seinem Inneren nicht, um zu funktionieren. Die Künstlerin entfernt die LEDs aus dem Gehäuse und öffnet dahinter ein weiteres - reales und metaphorisches - Fenster. Die einzige Lichtquelle des Bildschirms ist jetzt das Umgebungs- oder Tageslicht.
Am Ende der dreiwöchigen Residency wird Başak die Realisierung eines Arrangements von widerständigen Computerbildschirmen abgeschlossen haben.
23.01.-15.02.2023
Autonome Bäume von Krzysztof Wronski
23-30.01.2023
Workshop
"Tree Centered Design" mit Krzysztof Wronski
Der Workshop TREE CENTERED DESIGN (baumzentriertes Design) lädt Menschen ein, gemeinsam zu erkunden, wie Gestaltungs- oder Innovationsprozesse aussehen könnten, wenn sie sich auf die Bedürfnisse von Bäumen (oder anderen Lebensformen) und nicht auf Menschen konzentrieren. Der Workshop ist Teil eines größeren Projekts namens "Autonomous Tree" (Autonome Bäume), dessen Ziel es ist, sich die Bedeutung der Bedürfnisse eines Baums vorzustellen und menschliche Fähigkeiten zu entwickeln, durch Technologie, Aktivismus und/ oder andere Interventionen diesen Bedürfnissen besser gerecht zu werden. Die Methoden in Bezug auf baumzentriertes Design werden als Teil des Projekts organisch entwickelt und versuchen, die traditionelle Vorstellung zu hinterfragen und neu zu denken, dass Technologie, Innovation und Design in erster Linie dazu dienen, ausschließlich Nutzen für den Menschen zu schaffen.


27.01.2023
Fr 19:00 – 20:30
Galerie grenzART,
Sparkassegasse 1, 2020 Hollabrunn

27.01.2023
"Autonome Bäume" sind lebende Bäume mit verbesserter Handlungsfähigkeit, von technischen Systemen unterstützt, die von Krzysztof Wronski entwickelt werden. Durch Prototypen und Interventionen in ihrer realen Umgebung werden Bäume mit Fähigkeiten ausgestattet, die in erster Linie ihnen selbst und den Beziehungen zwischen Menschen und anderen lebenden Systemen, die mit der Klimakatastrophe zu kämpfen haben, dienen.

Bei dem Projekt wird der Baum als Autorität präsentiert, die ausschließlich den Interessen von nichtmenschlichem Leben dient. Physische Artefakte und Geräte, die mit menschliche Autorität darstellen, werden auf und um einen lokalen Baum installiert, der als temporärer Agent dient. Diese Geräte sind industrielle Komponenten, die in selbstfahrenden Fahrzeugen und anderen Sicherheitsvorrichtungen verwendet werden. Menschen, die sich der Autorität des Baumes aussetzen, können vermittels ihrer Handys mit dem Baum interagieren. Ein spezieller Baum-Chatbot ermöglicht ein Gespräch zwischen Mensch und Baum – bei diesem hören die Besucher:innen die Perspektive des Baums; und erhalten am Ende des Gesprächs eine Bewertung und eine symbolische "Strafe" für den kollektiven Schaden, den sie anderen lebenden Systemen zufügen.
Olha Pylnyk wird die kommenden drei Monate an ihrem Projekt „Festina Lente“ – (Eile langsam) – arbeiten. Die Künstlerin denkt über die Schnelllebigkeit des Lebens und den zeitgenössischen Konsumzwang nach. Insbesondere im Bereich der Mode drängt dieser Konsument:innen dazu, immer mehr Kleidung zu kaufen und sie nur wenige Male zu tragen. Kleidung erhält so den Status „Wegwerfartikel“. Dieses Modell des schnellen Konsums wirkt sich nachteilig auf die Ökologie des Planeten aus. In ihren Arbeiten konzentriert sich Olga auf das Textilgewebe an sich, um so die Schönheit von Stoffen "von innen" zu zeigen. Sie schlägt der Betrachter:in vor, die Kleidung zu lieben und nicht den Prozess des Kaufens. Diese Geste lenkt die Aufmerksamkeit auf das Problem und schlägt Upcycling als dessen Lösung vor.
1.09. - 30.11.2022

"Festina Lente" von Olha Pylnyk

"ÁNOMOS, oder das gesetzlose Land"
20.09-1.11.2022
Der erste Langzeit-Resident der Saison 2022/23 beginnt mit der Arbeit an seinem Projekt für AIR InSILo. „ÁNOMOS oder das gesetzlose Land“ ist ein multidisziplinäres Forschungsprojekt, das in einem typischen landwirtschaflich genutzen Gebiet Mitteleuropas angesiedelt ist und die ökologischen Auswirkungen des Zerfalls der traditionellen Gesetze imaginiert, die die Verteilung der kulturellen Flächen des Landes an verschiedene Besitzer:innen reglementiert haben. Ausgehend von einem kunstwissenschaftlichen Ansatz und unter Verwendung verschiedener technologischer Werkzeuge entwirft das Projekt eine Fiktion, dass das Gebiet um Hollabrunn nicht von sesshaften menschlichen Gemeinschaften, sondern von Nomad:innen genutzt wird. So kann man sich das Territorium einerseits ohne Siedlungen vorstellen, sich andererseits dadurch aber auch jene „heterotopischen Räume“ vorstellen, die in der heutigen Zeit den gesetzlosen Zustand bestimmter Landstücke veranschaulichen. Fernando Velazco hinterfragt außerdem lokale Legenden udn Sagen, die über die nichtmenschliche Präsenz und ihren Widerstand gegen die anthropogene Domäne erzählen. Das Projekt beleuchtet die Ethik hinter dem Akt der Landaneignung und schlägt eine Reflexion über die konzeptionellen Grundlagen vor, die die Instrumentalisierung nichtmenschlicher Spezies und die zeitgenössischen kollektiven Organisationsformen rechtfertigen.
Tage der Offenen Ateliers 2022
Während derTage der Offenen Ateliers am 15. und 16.10.2022 können Sie Folgendes sehen:
• die neuen Werke von Olga Pylnyk. Die Residency aus dem Hilfsprogramm für die Ukraine von Olga wird unterstützt durch AIR InSILo, Artists at Risk (AR) und ein Stipendium des BMKKÖS.
• Filme des ersten Langzeit-Residents der Saison 2022/23, Fernando Martín Velazco.
• Filme der Künstlerin und Kuratorin von AIR InSILo Ksenia Yurkova.

Zusätzlich sind Kunstwerke der Residents zum Vorzugspreis erhältlich: Textil- und Keramikobjekte, preiswerte Drucke und Originalkunstwerke. 70 % des Verkaufspreises gehen an die Künstler:innen, 30 % an das Hilfsprogramm von AIR InSILo.

Das Erdgeschoss ist barrierefrei zugänglich.

AIR InSILo,
Mitterweg 30, Hollabrunn
15. - 16. Oktober 2022
Sa 14:00 – 18:00
So 14:00 – 18:00
15. - 16.10.2022
20.07.2022

Einreichungen für 2022/23
Die Ergebnisse

HZWEIO
21.05. - 14.08.2022
Blaue Maischetonnen mit einem Fassungsvermögen von je zweihundert Litern hängen am Speicherhaus II des Tiefspeichers hinter der Alten Hofmühle, direktem Sonnenlicht ausgesetzt. Jedes der Fässer enthält ungefähr hundert leere PET-Flaschen, leicht zusammengedrückt und wieder hermetisch verschlossen. Sie dehnen sich mit zunehmender Temperatur aus und ziehen sich zusammen, wenn die Umgebung abkühlt, und erzeugen so eine Vielzahl von leisen Klick- und Plopp-Geräuschen. Mikrofone nehmen diese Klänge auf und übertragen sie an Lautsprecher im öffentlichen Raum.
Die „Komposition“ folgt einem Algorithmus, vollständig an die Naturgesetze gebunden, dem Rhythmus von Tag und Nacht sowie von Temperaturveränderungen, die sich den lokalen Wetterbedingungen verdanken – dem weiten Winkel der Sonne von Ost nach West, die die gesamte Landschaft erwärmt.

SA 21. 5. - SO 14. 8. 2022 | 2020 Hollabrunn, Mühlenring 2, Wasserspeicher Alte Hofmühle/Museum
Eröffnung: SA 21. 5. 2022, 19 Uhr

Ein Projekt im Rahmen des Viertelfestival NÖ Weinviertel 2022. Unterstützt von AIR InSILo und der Stadtgemeinde Hollabrunn.
This is Not-a-Game
Den Auftakt der Saison 2022/23 machen David Sypniewski und Magda 'Bronka' Braniewska, die während ihrer Kurzzeit-Residency mit der Arbeit an ihrem Projekt 'This is Not-a-Game' beginnen werden. Die Arbeit ist ein (ironischer) Kommentar zu inkrementellen Spielen und ihrer Symbolik.
Inkrementelle Spiele veranschaulichen perfekt, wie modernes Marketing funktioniert. Basierend auf profundem Wissen über menschliche Verhaltensweisen nutzen diese Spiele biologische Mechanismen (die von der Evolution eigentlich entwickelt wurden, um uns zu helfen zu überleben) für eine andere, eher zynische Sache – die Profitmaximierung durch die Steigerung des impulsiven Belohnungsmechanismus der Spieler:innen. Modernes Marketing nutzt die Neurowissenschaften, um Kaufentscheidungen potentieller Kund:innen zu untersuchen. Die Künstler:innen kehren zu den Wurzeln des ersten Clicker-Spiels zurück und tauchen tief in dessen Dekonstruktion ein; so enthüllen sie, wie der Markt die ursprüngliche Idee zu einer Geldmaschine pervertiert hat. Mit anderen Worten: Sie wollen eine ehrliche Version eines inkrementellen Spiels erschaffen.
24. - 31.08.2022
Abbildung: © Başak Tuna, 2021, Folding Screens

Nach einem Monat des Studiums der Einreichungen, der Evaluierung und Skype-Meetings mit den Kanditat:innen freuen wir uns, die neuen Residents von AIR InSILo für die Saison 2022/2023 bekannt geben zu können. Es sind:
*Magdalena ‚Bronka‘ Braniewska und David Sypniewski (Polen) – Kurzzeit-Residency im August 2022
*Olha Pylnyk (Ukraine) – eine dreimonatige Residency aus dem Hilfsprogramm von September bis November 2022
*Fernando Martín Velazco (Mexiko) – Langzeit-Residency im September/Oktober 2022
*Krzysztof Wronski (Dänemark) – Kurzzeit-Residency im Jänner 2023
*Başak Tuna (Italien) – eine dreiwöchige Residency im Jänner/Feber 2023
*Tatiana Istomina (USA) – Langzeit-Residency im Feber/März 2023
Eine zusätzliche Residency aus dem Hilfsprogramm:
*Oleksandr Sirous, Igor Sokolov, Danil Siabro (Ukraine) – April bis Juni 2023 – dieses Projekt wird zusätzlich unterstützt.
Ebenfalls auf der Shortlist waren:
*Kexin Hong (Niederlande)
*Justin Tyler Tate (Taiwan)
*Irena Borić (Slowenien)
Alle in die engere Wahl gezogenen Künstler:innen bilden das AIR InSILo-Netzwerk. Sie werden bei zukünftigen offenen Ausschreibungen bevorzugt und/oder direkt für zukünftige Projekte im Rahmen von AIR InSILo oder Partnerinstitutionen in Österreich eingeladen.

Auf unseren Call haben wir insgesamt 97 Bewerbungen aus 38 Ländern erhalten.
10.05.2022

Accelerating Degrowth

HZWEIO
21.05-14.08.2022
HZWEIO: eine generative ökologische Klanginstallation von Martin Breindl und Bernhard Kathan am Wasserspeicher in Hollabrunn.
Blaue Maischetonnen mit einem Fassungsvermögen von je zweihundert Litern hängen am Speicherhaus II des Tiefspeichers hinter der Alten Hofmühle, direktem Sonnenlicht ausgesetzt. Jedes der Fässer enthält ungefähr hundert leere PET-Flaschen, leicht zusammengedrückt und wieder hermetisch verschlossen. Sie dehnen sich mit zunehmender Temperatur aus und ziehen sich zusammen, wenn die Umgebung abkühlt, und erzeugen so eine Vielzahl von leisen Klick- und Plopp-Geräuschen. Mikrofone nehmen diese Klänge auf und übertragen sie an Lautsprecher im öffentlichen Raum.
Die „Komposition“ folgt einem Algorithmus, vollständig an die Naturgesetze gebunden, dem Rhythmus von Tag und Nacht sowie von Temperaturveränderungen, die sich den lokalen Wetterbedingungen verdanken – dem weiten Winkel der Sonne von Ost nach West, die die gesamte Landschaft temperiert.
Viertelfestival NÖ Weinviertel 2022
Eröffnung: 21. Mai 2022, 19 Uhr

Illustration:
alien productions. Perpetuum Mobile. Airwaves, 2011. Foto © Sabine Maier

Anstatt ein langes Statement zu schreiben, ließen die Kurator:innen von AIR InSILo ihren Gedanken freien Lauf, in Form eines Dialogs, der den aktuellen Stand der Technologie und das Aufeinanderprallen zweier Ansätze - Degrowth und Acceleration - umkreist. Die vollständige Version dieses Disputs „Accelerating Degrowth“ ist im InSILo Mag veröffentlicht. Wir empfehlen dessen Lektüre allen, die Projekte beim nächsten Open Call ab 15. Mai einreichen möchten.
Open call Saison 2022/2023
Der AIR InSILo Open Call für die Saison 2022/23 lädt dazu ein, über den aktuellen Stand von Technologie nachzudenken. Die Aufgabe der Residency – als ein Raum, eine Einheit, eine zukünftige Gemeinschaft, die auf anti-kapitalistische Weise Fragen über Konsum, Energie, Klima und Gleichberechtigung stellt – besteht darin, eine angemessene Umgebung herzustellen, die das maximal mögliche Potential der eingeladenen Künstler erlaubt. Aber wenn wir über Technologie sprechen, welche Strategie wählen wir? Wir fokussieren uns auf und stellen das Aufeinanderprallen zweier zeitgenössischer Ansätze - Degrowth und Acceleration - ins Zentrum unserer Diskussion.
15.05-20.06.2022
Bodies in Resonance
Im neuen Video für das InSILo MAG spricht Ksenia Yurkova darüber, wie die Affekttheorie ihre künstlerische Praxis beeinflusst und wie sie versucht, das Verstehen von Affekten vermittels Fotografie, Video und Performance zu erweitern. Sie thematisiert die Vorstellungen von Identität, die durch Trauma, Neuroplastizität und radikale Transformation geprägt sind - und erforscht, wie all dies in ihren performativen Interaktionen mit Menschen, die politische Gewalt erlitten haben, helfen kann.
Das Künstlergespräch fand am 18. März 2022 in Galerie Improper Walls in Wien statt.
18.03.2022
Eins werden, viele sein
31.01.2022
Für das Hilfsprogramm gesammelte Spenden
Wir sammeln weiterhin Spenden für das Hilfsprogramm von AIR InSILo. Im März und April beherbergt und unterstützt die Residenz Künstlerinnen und Kulturschaffende aus der Ukraine: Tereza Barabash und ihren Sohn (Lviv), Yuliia Pendrak und ihre Tochter (Lviv) und Daria Hetmanova (Mariupol).
Wir danken unseren Spender:innen – allen Privatpersonen und öffentlichen Institutionen! Aber wir brauchen Ihre weitere Hilfe, um diejenigen zu unterstützen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen.
Für die Durchführung des Hilfsprogramms benötigen wir monatlich 1.700,- Euro pro Person. Um uns zu unterstützen, können Sie Kunstwerke im Online-Shop von AIR InSILo kaufen, PATREON abonnieren oder direkt über PayPal spenden. Alle Links hier:
5.04.2022
April 2022:
1.770,-
Euro
Im Video für das InSILo MAG reflektiert die Künstlerin Jungeun Lee über ihre Installation „Becoming One, Being Plural“, die die Beziehungen zwischen Mikroorganismen und Menschen visualisiert und sonifiziert. Während ihrer Residency in AIR InSILo erforschte sie verschiedene Arten von Gewässern wie Seen, Flüsse, Sümpfe; sie konstruierte Ökosphären, um die Bewegung von Mikroorganismen dieser Gewässer in Klang umzuwandeln und zu verstärken. So gibt sie vielen dieser Ungehörten und Unsichtbaren eine Stimme. In einer Zeit, in der unser Planet bedroht ist, stellt die Ökosphäre eine moderne Oase dar. Diese Ökosysteme funktionieren wie Zeitkapseln: Sie sind ruhende Ressourcen, die unzählige andere Arten enthalten, mit denen wir das Leben auf diesem Planeten teilen - eine enorme Vielfalt von Pflanzen, Tieren und Gemeinschaften interagierender Mikroorganismen. Jungeun Lees Arbeit wird im November 2022 im FLUC Wien präsentiert.
Die Künstler:innen Szymon Kula und Jennetta Petch sprechen über ihre künstlerische Forschung zu Grenzen der Nachhaltigkeit der künstlerischen Produktion und zeigen die Ergebnisse eines laufenden Projekts, das im ländlichen Frankreich, in Embrun, im Winter 2020 gestartet und im Winter 2021 in AIR InSILo fortgesetzt wurde. Das Projekt untersucht, wie man Materialien angesichts des Chaos der Umweltkrise nachhaltig verwenden und verarbeiten könnte, und wie uns diese Materialien helfen können, in einer chaotischen Welt zu existieren und möglicherweise sogar zu wachsen, und wie die Arbeit an den Objekten ein Gefühl für Zeit- und Raumstruktur vermitteln kann.

Bei AIR InSILo erweitern Kula & Petch das Vokabular alter Verfahren und moderner Techniken. Sie erforschen das lokale Kunsthandwerk und integrieren sie in ihre Praxis, indem sie hybride Objekte schaffen, die ein Produkt unterschiedlicher Lokalitäten sind, sich schwer in einer bestimmten Zeit verankern lassen und auf historische Bezüge aus einer Perspektive der Zukunft zurückgreifen.
16.02.2022

Grenzen der Nachhaltigkeit - Das Interview

TIST Collective - Artists-in-Residence März
05.-13.03.2022
Im März 2022 ist das Kollektiv der beiden Künstler/ Kurator:innen Yulia Tikhomirova und Michele Liparesi – TIST (This Is So Temporary) aus Bologna, Italien, in AIR InSILo zu Gast. TIST manifestiert sich als Notwendigkeit, einen kreativen, offenen und integrativen künstlerischen Prozess außerhalb von traditionellen, institutionellen und (leider!) kapitalistischen Produktionssystemen zu schaffen.

TIST ist von Künstler:innen organisiert und betrieben und befindet sich in einer alten Fabrikshalle in einer Industriezone am Randeder Stadt. TIST bietet Ateliers für junge Künstler:innen, Ausstellungsfläche, gemeinschaftliche Gärten, Werkstätten und eine Freizeitzone. Das Projekt entstand aus dem Unbehagen mit der kontinuierlichen und stetig größer werdenden Konzentration der Kunstproduktion und -distribution in den Händen weniger Institutionen, die sowohl von öffentlichen als auch von privaten Geldern finanziert werden, und wo in der Praxis dieselbe kleine Gruppe von Menschen entscheidet, was zeitgenössische Kunst sein sollte, und jede Möglichkeit ausschließt zwischen Diskurs, Inhalt und Politik von Kunst zu differenzieren.
Degrees -
Einzelausstellung von Ksenia Yurkova
Am 9. März eröffnet Ksenia Yurkova ihre Einzelausstellung im Rahmen des FOTO WIEN Festivals.

An der Schnittstelle von Theorie und künstlerischer Praxis taucht das Projekt DEGREES (2021) mit den Mitteln von Fotografie und Bewegtbild in die aktuelle Affekttheorie ein und nähert sich deren Fragestellungen auf persönlicher, kollektiver und transitiver Ebene. Jede dieser Ebenen fordert die Arbeit heraus, künstlerische Ausdrucksmittel für ein Konzept zu finden, das nicht direkt nachweisbar ist.

Improper Walls Galerie,
Reindorfgasse 42, Wien
Vernissage 9. März 2022, 18:00
Ausstellung 10. – 25. März 2022
Mi., Do., Fr. 15:00 – 19:00
Fr., 18. März – Künstlergespräch

10-25.03.2022
<Biotope- Metamorphic Symbiosis> von Jungeun Lee
Die Künstlerin der ersten Langzeit-Residency des Jahres 2022 ist Jungeun Lee, die an ihrer Installation Biotope-Metamorphic Symbiosis arbeitet, die die Beziehungen zwischen Mikroorganismen und Menschen visualisiert und sonifiziert. In AIR InSILo plant die Künstlerin, verschiedene Wasserquellen im Raum von Hollabrunn - Teiche, Bäche, Feuchtbiotope zu erforschen, aus ihnen Proben zu entnehmen und damit Ökosphären zu bauen, um dann die Bewegung von Mikroorganismen in Klang umzuwandeln und zu verstärken. Bewegungen von Schnecken, die Moos von den Wänden kratzen, Hydras, die mit langen Tentakeln kopfüber an Pflanzen hängen, und Blutegeln, die nach Nahrung jagen, die größer als ihr Körper ist - all das wird mithilfe von Bewegungssensoren erfasst und durch Verstärker übertragen. Das Projekt stellt sich der Herausforderung, dem Ungehörten und Unsichtbaren auf der Welt eine Stimme zu geben. In einer Zeit, in der unser Planet bedroht ist, stellt die Ökosphäre eine letzte Oase dar. Diese Ökosysteme sind wie Zeitkapseln. Sie sind Ressourcen für Spezies, mit denen wir das Leben auf diesem Planeten teilen. Sie enthalten eine enorme Artenvielfalt und werden von zahlreichen Pflanzen- und Tierarten und verschiedenen Gemeinschaften lebender Mikroorganismen bewohnt.
Martin Breindl/ Bernhard Kathan, HZWEIO
Martin Breindls und Bernhard Kathans neue Version ihrer Installation HZWEIO beim Festival minus20degree in Falchau, Salzburg, 20. - 22. Jänner 2022: Eine Batterie von Maischetonnen mit einem Fassungsvermögen von je zweihundert Litern wird im Pfarrgarten vor der Kirche errichtet, direktem Sonnenlicht ausgesetzt. Jedes Fass enthält ungefähr hundert leere PET-Flaschen, leicht zusammengedrückt und wieder hermetisch verschlossen. Sie dehnen sich mit zunehmender Temperatur aus und ziehen sich zusammen, wenn die Umgebung abkühlt, und erzeugen so eine Vielzahl von leisen Klick- und Ploppgeräuschen. Mikrofone nehmen diese auf und übertragen sie an ein Lautsprechersystem im öffentlichen Raum. Die Komposition folgt einem Algorithmus, vollständig an die Naturgesetze gebunden, dem Rhythmus von Tag und Nacht, sowie von Temperaturveränderungen, die sich den lokalen Wetterbedingungen verdanken.
9-31.01.2022
Offenes Atelier X-Mas Report
20.12.2021
Während des Offenen Ateliers X-Mas in AIR InSILo präsentierte das Künstlerduo Szymon Kula und Jennetta Petch ihre neueste Arbeit The Boundaries of Sustainability, die während des sechswöchigen Aufenthalts in Hollabrunn entstanden ist. Die vollständige Fotodokumentation ist auf der Seite des Projekts verfügbar.
20-22.01.2022
12.11.2021

November Fundraising

Wie die Welt funktioniert Interview
29.11.2021
Wie die Welt funktioniert von Maria Safronova Wahlström und Johannes Wahlström beschreibt die rapide sich verändernde Welt, von der wir und unsere Gesellschaft umgeben sind; und das, was im Zusammenhang mit der Pandemie deutlich ans Licht trat. Wie die Welt funktioniert basiert auf den UN-Nachhaltigkeitszielen 2030 und auf Interviews mit Menschen, die in den betroffenen Bereichen tätig sind. Ihre Antworten bilden die Grundlage für eine Reihe grafischer Arbeiten, die auf spielerische Weise Themen beleuchten, die wir allzu oft als zu kompliziert erachten, um sie zu verstehen. Das Projekt zielt darauf ab, die Recherche zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Fragestellungen mit einer einfachen und spielerischen grafischen Form zu verbinden, die sowohl im Kunstkontext als auch in Schulen ausgestellt und verbreitet werden kann.

Die Vollversion des Interviews ist nur für Förderer abrufbar.
Offenes Atelier X-Mas
Offenes Atelier X-Mas in AIR InSILo
18.-19.12.2021, in Hollabrunn.

• ein kleiner Einblick ins Atelier mit Szymon Kula und Jennetta Petch
• neue Kunstwerke der Künstler der Residency: von erschwinglichen Drucken bis hin zu Originalen (besuchen Sie unseren Online-Shop, um auszuwählen)
• Glühwein von AIR InSilo
Öffnungszeiten: 18., 19. Dezember 2021
14 bis 17 Uhr
Das Erdgeschoss ist barrierefrei.
18-19.12.2021
Wenn wir die Summe von 5.100,- Euro erreichen, können wir unsere/n ersten Gastkünstler*in im Rahmen des Hilfsprogramms einladen. Der Mindestaufenthalt beträgt drei Monate.

Um eine/n Künstler*in für drei Monate zu hosten, benötigen wir ein Budget für:
1. Raum zum Leben und Arbeiten (gemeinsam mit der Familie möglich) als Sachleistung von AIR InSilo
2. Reisen, incl. Versicherungen (300 Euro innerhalb Europas, 600 Euro -- aus dem außereuropäischen Ausland)
3. Transport (300 Euro für drei Monate)
4. Künstlerhonorar (1.950 Euro für drei Monate)
5. Material-/ Produktionskosten (1.050 Euro für drei Monate)
6. Betriebskosten (600 Euro für drei Monate)
7. Kuratoren-/Organisationshonorar (600 Euro für drei Monate)

GESAMT: 5.100 Euro -- oder 1.700 Euro pro Monat, die wir sammeln müssen, um unseren ersten Gast einzuladen.

Werden Sie noch heute FÖRDERER!
Scoby Spin Cycle

Die erste Künstlerin des OPEN CALLS von AIR InSILo ist Mary Maggic. Sie arbeitet in der letzten Oktoberwoche am SCOBY SPIN CYCLE. Es ist dies eine post-anthropozentrische performative Kunstinstallation und ein absurdes Maschinenobjekt, das die industrielle Produktion von SCOBY (eine symbiotische Kultur von Bakterien und Hefen) in einem Kombucha-Bioreaktor optimiert. Dieser wird durch die körperliche und anstrengende Arbeit eines menschlichen Subjekts an einem Fitnessgerät in permanenter Rotation gehalten wird. Das Projekt reflektiert die Rolle der Technologie in menschlichen und nicht-menschlichen Beziehungen in der Gewinnung und Ausbeutung von Ressourcen, sowie die menschlichen Wünsche nach Fitness und Körperoptimierung. Können feministische Praktiken von Fürsorge und Wahlverwandtschaft die notwendige Intimität in Beziehungen zwischen verschiedenen Species, die historisch gesehen durch den Kapitalismus voneinander entfremdet wurden, wieder herstellen?
23-31.10.2021
Tage der offenen Ateliers - Ein Bericht
16-17.10.2021
Langzeit- Residents Jennetta Petch und Szymon Kula

Während ihres Aufenthalts wird das Künstlerduo ihre Forschung über die Grenzen der Nachhaltigkeit der künstlerischen Produktion fortsetzen. Petch und Kula entwickeln ein Projekt weiter, das sie im Winter 2020 in Embrun, einem kleinen Ort in den französischen Alpen, gestartet haben. Sie untersuchen, wie man Materialien angesichts des Chaos der Umweltkrise nachhaltig verwenden und verarbeiten könnte, und wie uns diese Materialien helfen können, in einer chaotischen Welt zu existieren und möglicherweise sogar zu wachsen, und wie die Arbeit an den Objekten ein Gefühl für Zeit- und Raumstruktur vermitteln kann.
9.11-20.12.2021
Flugzeugfallen
von Martin Breindl
Der Künstler und Kurator von AIR InSILo, Martin Breindl, präsentiert sein Projekt „Flugzeugfallen“, eine Installation bestehend aus 55 Assemblagen von Modellflugzeugen und Bügeleisen, sowie einer Videoprojektion (produziert von Ksenia Yurkova), die zwischen 2018 und 2021 entstanden sind. „Flugzeugfallen“ ist ein impulsives Alphabet, ein aus der Kindheit hochgespültes Zeichensystem, dahinter ein höheres Gesetz, das Kunst und Handeln in Einklang bringt. Die gesamte Serie wird zum ersten Mal gezeigt, und zwar in der Scheune des Hauses, in dem Martin aufgewachsen ist – und das jetzt AIR InSilo beherbergt – indem die Trümmer der Vergangenheit zu einem Ganzen gefügt in eine Ordnung gebracht werden wie nach einem Flugzeugabsturz.
Tage der offenen Ateliers und Hilfsprogramm
Bei den NÖ Tagen der Offenen Ateliers vom 16.-17. Oktober 2021 können Sie Unterstützer des Hilfsprogramms von AIR InSILo werden, indem Sie
• Kunstwerke von den Artists in Residence kaufen: von preiswerten Drucken bis hin zu Originalkunstwerken (siehe Katalog). 70% des Verkaufspreises gehen an die Künstler*innen, 30% an das Hilfsprogramm von AIR InSILo
• Bio-Waren aus dem Garten von AIR InSilo kaufen
• Patron*in des Hilfsprogramms werden
• Ihre Freunde einladen und die Nachricht verbreiten
16-17.10.2021
Aller Unsinn hebt sich auf
09.10.2021
Während seines Aufenthalts in AIR InSILo arbeitet der eingeladene Künstler und Autor Bernhard Kathan an seinem akustischen Stück „Aller Unsinn hebt sich auf“, das während der Tage der offenen Ateliers vom 16.-17. Oktober präsentiert wird. Das Stück ist Daniel Paul Schreber (1842 - 1911) gewidmet, der dank seines Buches „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“ als prominentester Fall in der Geschichte der Psychiatrie gilt. Sigmund Freud, C.G. Jung, Elias Canetti, Jacques Lacan, Gilles Deleuze, Félix Guattari und andere beschäftigten sich mit seiner bizarren Bildsprache.
Üblicherweise denkt man, Ärzte seien darum bemüht, die Kranken zu verstehen. Kathan enthüllt jedoch, dass uns Schrebers Geschichte etwas anderes lehrt: Tatsächlich sind die Kranken angehalten, die behandelnden Ärzte zu verstehen. Und so produzierte denn auch Schreber die von ihm erwarteten Zeichen.
Kathan rekontextualisiert Schrebers Denkwürdigkeiten und enthüllt mit Hilfe von Klang und Grafik Bedeutungen im Chaotischen. Indem er sich weigert, Schreber als „Fall“ anzusehen, weist er darauf hin, dass der Patient, um seinen Ärzten dienlich zu sein, absichtlich alle Anzeichen hervorgebracht hat, die von ihm erwartet wurden.
16-17.10.2021
Endlich ist die Auswahl abgeschlossen und wir freuen uns, die ersten Residents von AIR InSILo bekannt geben zu können! Es sind:
• Mary Maggic (A) für die Kurzzeit-Residency im Oktober 2021
• Szymon Kula und Jennetta Petch (PL/ UK) für die Langzeit-Residency im November – Dezember 2021
• Hung-Fei Wu (Taiwan) für die Langzeit-Residency im Jänner – Februar 2022
Aufgrund der sehr hohen Qualität der Einsendungen haben wir eine Ausnahme gemacht und einen zusätzlichen Slot für
• das TIST Kollektiv /Yulia Tikhomirova und Michele Liparesi/ (I) für eine Kurzzeit-Residency im März 2022
Die Shortlist:
• Marina Shamova (RU)
• Damla Yalçin (TR)
• Jungeun Lee (South Korea)
• Oksana Rudko (RU)
• Elena Redaelli (I)
• Laura Fernandez Antolin (E)
• Juan Gugger (F)
• eeefff (Belarus/ RU)
sind auf der Warteliste von AIR InSILo mit Präferenz bei den zukünftigen Calls und/oder werden direkt für Projekte im Rahmen von AIR InSILo oder Partnerinstitutionen eingeladen.
In diesem Jahr haben wir 22 Bewerbungen für die Kurzzeit- und 114 für die Langzeit-Residency aus 47 Ländern erhalten.

30.09.2021

Die Auswahl der Artists in Residence

Wie die Welt funktioniert
04.10.2021
Wie die Welt funktioniert von Maria Safronova Wahlström und Johannes Wahlström beschreibt die rapide sich verändernde Welt, von der wir und unsere Gesellschaft umgeben sind; und das, was im Zusammenhang mit der Pandemie deutlich ans Licht trat. Wie die Welt funktioniert basiert auf den UN-Nachhaltigkeitszielen 2030 und auf Interviews mit Menschen, die in den betroffenen Bereichen tätig sind. Ihre Antworten bilden die Grundlage für eine Reihe grafischer Arbeiten, die auf spielerische Weise Themen beleuchten, die wir allzu oft als zu kompliziert erachten, um sie zu verstehen. Das Projekt zielt darauf ab, die Recherche zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Fragestellungen mit einer einfachen und spielerischen grafischen Form zu verbinden, die sowohl im Kunstkontext als auch in Schulen ausgestellt und verbreitet werden kann.
Tage der offenen Ateliers
NÖ Tage des offenen Ateliers in AIR InSILo
am 16. und 17. Oktober 2021 in Hollabrunn.

• die neue Künstlerresidenz in Hollabrunn
• die Ausstellung „Flugzeugfallen“ von Martin Breindl (mit Unterstützung von
Ksenia Yurkova)
• die Klanginstallation „Aller Unsinn hebt sich auf“ des Artist in Residence von AIR InSILo Bernhard Kathan
• Kunstwerke der Artists in Residence: von preisgünstigen Drucken bis hin zu Originalkunstwerken (Katalog unten)
• Hilfsprogramm von AIR InSILo: Mit einer kleinen Spende können Sie Künstler*innen in kritischen Lebenssituationen helfen, um sie einladen zu können, drei Monate in Hollabrunn zu leben und zu arbeiten,
• Bio-Produkte aus dem eigenen Garten

Öffnungszeiten: 16. und 17. Oktober 2021, jeweils 14 bis 18 Uhr
Das Erdgeschoss ist barrierefrei zugänglich

16-17.10.2021
Martin Breindl, Flugzeugfalle #19 Der rote Baron, 2019
Foto: Ksenia Yurkova

Langzeit Residency -
Open Call

15.08-15.09.2021

Kurzzeit Residency -
Open Call

Wir verstehen (künstlerische) Kreativität als ein Grundbedürfnis des Menschen und laden Künstler*innen, Kurator*innen und Forscher*innen ein, ihre Gedanken und Konzepte zur Nachhaltigkeit individuellen Lebens, sowie zu den ethischen Herausforderungen und Grenzen der Nachhaltigkeit künstlerischer Produktion einzubringen; Kunstproduktion nicht als Ware zu betrachten; sich alternative Wirtschaftssysteme zur Aufrechterhaltung künstlerischer Produktion vorzustellen; Grenzen von Wohn- und Arbeitsraum, Freizeit und Arbeitszeit zu definieren; über geeignete Open-Source-Technologien und Open-Design nachzudenken; Wege der Zusammenarbeit dezentraler Gemeinschaften zu finden...
15.08-15.09.2021
Der erste thematische Call von AIR InSILo ist von den Ideen von Leopold Kohr (1909 – 1994) inspiriert, einem prominenten, aber unterschätzten österreichischen Philosophen. Sein Konzept des „Small is Beautiful“ hat das Denken vieler nachfolgender Wissenschaftler*innen beeinflusst und die Konzepte von Dezentralisierung, Lokalismus, Postentwicklungs- und Postwachstumstheorie, Bioregionalismus und das Prinzip der Nachhaltigkeit geprägt.
Patronagen
für das Hilfsprogramm
Die Patreon-Seite von AIR InSILo ist dem Hilfsprogramm des Vereins gewidmet. Das Ziel des Programms ist, Künstler*innen in kritischen Lebenssituationen zu
unterstützen, sowie Künstler*innen, die ihr Einkommen verloren haben oder sich aufgrund von schwierigen Lebensumständen in einer Krise befinden, einzuladen und ihnen eine Weiterführung ihrer Arbeit zu ermöglichen. Ein besonderer Fokus liegt u.a. auf Künstler*innen aus Ländern, deren totalitäre Regimes sie als Angriff auf ihren Machterhalt begreifen und sie deshalb verfolgen.
01.06.2021
Filmwoche und AIR InSILo Pre-launch Party
27.12.2020-03.01.2021
Besuch des Kollektivs "Question Me & Answer"
03.07.2021
Interview mit der Kuratorin von AIR InSILo
von Justina Špeirokaité
(Kuratorin von Improper Walls)
Mein persönliches Interesse an der Kulturszene in Russland und die Art, wie sie von der Politik beeinflusst wird, verstärkte sich seit einiger Zeit, insbesondere nach den letzten Ereignissen in Weißrussland. Und obwohl Weißrussland und Russland Nachbarländer meiner Heimat Litauen sind, merke ich, dass ich fast nichts davon weiß, unter welchen Umständen dort Kunst und Kultur entsteht.
Um mehr zu erfahren, habe ich mich für ein Gespräch mit Ksenia Yurkova getroffen, einer Kuratorin und Künstlerin, die kürzlich nach Österreich gezogen ist und aus ihren eigenen Erfahrungen mehr darüber erzählen kann.
28.02.2021
QM&A möchte den Prozess der Netzwerkbildung abkürzen und den Austausch zwischen schon länger in Wien ansässigen und erst kürzlich gekommenen Künstler*innen fördern. Ein wichtiges Ziel dieser Initiative ist aktives Netzwerken, das durch verschiedene Programme und Veranstaltungen erreicht wird.
Ein informelles Pre-Opening für Freunde und alle Interessierten. Da wir noch mit Corona-Einschränkungen konfrontiert sind, haben wir uns entschieden, die Pre-Launch-Party auf eine Woche zu verlängern und Zeitfenster einzurichten, um sie für alle komfortabel und sicher zu gestalten.
Tilda Publishing