Unsere Konsumkultur verursacht jährlich eine enorme Menge an Textilabfällen. Sie sind für 10 % der CO2-Emissionen und der globalen Wasserverschmutzung verantwortlich, ganz zu schweigen vom Problem der Ausbeutung billiger Arbeitskräfte in den Fabriken. Olha Pylnyk schlägt vor, sich die alten Klamotten genauer anzusehen, die Schönheit jedes Knotens, jeder Falte und Schleife.
Olha Pylnyk, Künstlerin des AIR InSILo Emergency Programms, wird die kommenden drei Monate an ihrem Projekt „Festina Lente“ – „Eile langsam“, wie es aus dem Lateinischen übersetzt wird – arbeiten. Die Künstlerin denkt über die Schnelllebigkeit des Lebens und das zeitgenössische Konsummodell nach. Insbesondere im Modebereich veranlasst dieses Modell Verbraucher dazu, viel mehr Kleidung zu kaufen als früher, und sie nur ein paar Mal zu tragen. Kleidung erhält den Status eines „Wegwerfartikels“. Dieses Modell wirkt sich nachteilig auf die Ökologie des Planeten aus.
In ihren Arbeiten konzentriert sich Olha auf das Textilgewebe an sich, um die Schönheit von Stoffen quasi von innen zu demonstrieren und Betrachter:innen vorzuschlagen, ihre Kleidung selbst zu lieben, und nicht den Einkaufsprozess. Die Geste der Überhöhung lenkt die Aufmerksamkeit auf dieses Problem lenken und schlägt als Lösung den Upcycling-Prozess vor.