Autonome Bäume
25.01.2023
Autonome Bäume sind lebende Bäume mit verbesserter Handlungsfähigkeit, von technischen Systemen unterstützt, die von Krzysztof Wronski entwickelt werden. Durch Prototypen und Interventionen in ihrer lokalen Umwelt werden Bäume mit Fähigkeiten ausgestattet, die in erster Linie ihnen selbst dienen; und die die Beziehungen zwischen Menschen und anderen lebenden Systemen, die mit der Klimakatastrophe zu kämpfen haben, herausfordern.
Ein Baum wird solcherart als Autorität präsentiert, die vorderhand nur den Interessen von Nichtmenschen dient. Physische symbolische Artefakte und Apparate, die mit menschlicher Autorität verknüpft sind, werden auf und um einen lokalen Baum installiert, der als temporärer Agent dient. Diese Geräte sind industrielle Komponenten, wie sie auch in selbstfahrenden Fahrzeugen und anderen Sicherheitsvorrichtungen verwendet werden. Besucher:innen, die sich der Autorität des Baumes aussetzen möchten, können mit ihren Handys mit dem Baum interagieren. Ein spezieller Chat-Bot ermöglicht ein Gespräch zwischen Mensch und Baum – in diesem hören die Besucher die Perspektive des Baums und erhalten schließlich eine Bewertung und eine symbolische Strafe für den kollektiven Schaden, den sie lebenden Systemen zufügen.
Mehr und mehr erwägen politische Führer Verbriefung (d.h. wertpapiermäßige Unterlegung von Verbindlichkeiten) als Strategie zur Verstärkung des Klimaschutzes - mit dem Ziel, den Klimawandel zu einer Priorität des UN-Sicherheitsrates zu machen. Autonome Bäume ist eine Reflexion des auf Umweltinteressen angewandten Begriffs dieser Verbriefung bei gleichzeitiger Förderung des politischen Handlungspotentials. Das Projekt konzentriert sich hingegen auf das Wohlergehen und die Bedürfnisse eines lebenden Baums selbst und lenkt so unsere Aufmerksamkeit auf potenzielle Zukünfte, in denen nicht-menschliche Akteure mehr und mehr Einfluss, Autorität und Priorität auf menschliche Regierungs-, Wirtschafts- und Innovationssysteme gewinnen werden.
Mehr und mehr erwägen politische Führer Verbriefung (d.h. wertpapiermäßige Unterlegung von Verbindlichkeiten) als Strategie zur Verstärkung des Klimaschutzes - mit dem Ziel, den Klimawandel zu einer Priorität des UN-Sicherheitsrates zu machen. Autonome Bäume ist eine Reflexion des auf Umweltinteressen angewandten Begriffs dieser Verbriefung bei gleichzeitiger Förderung des politischen Handlungspotentials. Das Projekt konzentriert sich hingegen auf das Wohlergehen und die Bedürfnisse eines lebenden Baums selbst und lenkt so unsere Aufmerksamkeit auf potenzielle Zukünfte, in denen nicht-menschliche Akteure mehr und mehr Einfluss, Autorität und Priorität auf menschliche Regierungs-, Wirtschafts- und Innovationssysteme gewinnen werden.
Wie würde die Welt aussehen, wenn wir allen anderen Arten die selbe Aufmerksamkeit zukommen lassen würden, die wir uns selbst schenken (abgesehen davon, dass wir stillschweigend anerkennen, dass alle unsere Systeme darauf ausgerichtet sind, einigen bestimmten Menschen mehr zu dienen als anderen)? Während lebende Bäume in diesem Projekt die dominierende Rolle spielen, werden die dafür entwickelten Systeme und Apparate, die es ihnen ermöglichen, erhöhtes soziales Prestige zu erlangen, die Menschen in eine alternative Gegenwart katapultieren, in der Bäume offensichtlich Macht erlangt haben. Die Mischung aus Hard- und Software und speziell angefertigter Ausrüstung, die aus kommerziellen und militärischen Anwendungen entwendet und umfunktioniert wurden, wird (uninvasiv) mit lokalen Bäumen verstrickt.
Durch partizipative Workshops, Diskussionen und Interventionen in der realen Welt sensibilisiert Wronski ein breites Publikum für die Brisanz des anthropogenen Klimawandels und versucht so zu einem Wertewandel beizutragen, bei dem Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik offener werden für nachhaltige Lösungen, die nicht von finanziellen Interessen gesteuert werden. Das Projekt hinterfragt die traditionelle Vorstellung, dass Design und Technologie in erster Linie dazu dienen, Nutzen allein für den Menschen zu schaffen; es reagiert kritisch auf anthropozentrische Lebensentwürfe sund stellt die Bedürfnisse und das Wohlergehen von Bäumen in den Vordergrund - als Beispiel für nichtmenschliche Lebewesen, die für das Gleichgewicht innerhalb der Ökosysteme der Erde wesentlich sind. Und versteht sich so als Förderung der Klimasolidarität mit allem Leben auf dieser Welt.
Durch partizipative Workshops, Diskussionen und Interventionen in der realen Welt sensibilisiert Wronski ein breites Publikum für die Brisanz des anthropogenen Klimawandels und versucht so zu einem Wertewandel beizutragen, bei dem Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik offener werden für nachhaltige Lösungen, die nicht von finanziellen Interessen gesteuert werden. Das Projekt hinterfragt die traditionelle Vorstellung, dass Design und Technologie in erster Linie dazu dienen, Nutzen allein für den Menschen zu schaffen; es reagiert kritisch auf anthropozentrische Lebensentwürfe sund stellt die Bedürfnisse und das Wohlergehen von Bäumen in den Vordergrund - als Beispiel für nichtmenschliche Lebewesen, die für das Gleichgewicht innerhalb der Ökosysteme der Erde wesentlich sind. Und versteht sich so als Förderung der Klimasolidarität mit allem Leben auf dieser Welt.
