Die Installation ist Daniel Paul Schreber (1842 - 1911) gewidmet, der dank seines Buches Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken als prominentester Fall in der Geschichte der Psychiatrie gilt. Unter vielen anderen beschäftigten sich Sigmund Freud, C.G. Jung, Elias Canetti, Jacques Lacan, Gilles Deleuze und Félix Guattari mit seiner skurrilen Bildsprache.
Es wird allgemein angenommen, dass Ärzte versuchen, die Patienten zu verstehen. Kathan verrät, dass Schrebers Geschichte uns das Gegenteil lehrt: Tatsächlich müssen die Patienten die behandelnden Ärzte verstehen. Kathan rekontextualisiert die Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken und enthüllt mit Hilfe von Klang, Sprache und Grafik die Bedeutung im Chaotischen. Indem er sich weigert, Schreber als "Fall" - als bloßen Verrückten - zu sehen, weist er darauf hin, dass der Patient, um seinen Ärzten zu helfen, absichtlich alle Anzeichen hervorgebracht hat, die von ihm erwartet wurden.