Wie die Welt funktioniert
Wie die Welt funktioniert von Maria Safronova Wahlström und Johannes Wahlström beschreibt die rapide sich verändernde Welt, von der wir und unsere Gesellschaft umgeben sind; und das, was im Zusammenhang mit der Pandemie deutlich ans Licht trat.
Das erste eingeladene Künstlerduo im Research Lab InSILo, Maria Safronova Wahlström und Johannes Wahlström, arbeiten an dem Projekt Wie die Welt funktioniert. Dieses Projekt ist von klassischen schwedischen Schulbüchern inspiriert, insbesondere von How Sweden Works von 1976. Während das Buch auf spielerische Weise das sozialdemokratische Folkhem (Volksheim) und seinen besonderen Platz in der Welt beschrieb, soll das Buch How the World Works die sich schnell verändernde Welt beschreiben, von der wir und unsere Gesellschaft umgeben sind; und das was im Zusammenhang mit der Pandemie sichtbarer wurde. Nehmen wir zum Beispiel die Maschinerie der globalen Vertriebsketten: Wie vor der Küste von Göteborg gefangene Garnelen nach Marokko transportiert werden, dort von Hand geschält, dann verpackt und über den ganzen Kontinent zurückgebracht werden. Oder wie sich geschlossene Grenzen auf die Versorgung unserer Lebensmittelgeschäfte auswirken, da ein Großteil der Arbeiter*innen in der niederländischen und französischen Landwirtschaft aus Niedriglohnländern stammt. Wie die Welt funktioniert basiert auf den UN-Nachhaltigkeitszielen 2030 und Interviews mit Menschen, die in den von den vorgeschlagenen Änderungen betroffenen Bereichen tätig sind. Die Antworten bilden die Grundlage für eine Reihe grafischer Arbeiten, die auf spielerische Weise Themen beleuchten, die wir allzu oft als zu kompliziert erachten, um sie zu verstehen.
Stilistisch wird Illustration und Text in Form eines großen Plakats kombiniert, ähnlich den Schulplakaten, die zwischen den 1930er und 1980er Jahren als Unterrichtsmaterial hergestellt wurden. Das Poster wird in verschiedene Abschnitte unterteilt, die von spezifischen gesellschaftlichen Phänomenen erzählen und unterschiedliche Situationen zeigen, die damit verknüpft sind.
Bild: Maria Safronova Wahlström, The Intermediary Chains; p Öbergska Galleri, Gothenburg, Schweden 2020.
Jedes Poster wird dann zu einer Seite eines Buches, das nach Abschluss des Projekts produziert wird. Ziel des Projekts ist es, unsere Forschung zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Fragen mit einer einfachen und spielerischen grafischen Form zu verbinden, die sowohl im Kunstkontext als auch in Schulen ausgestellt und verbreitet werden kann.
Maria Safronova Wahlström lebt in Göteborg. Aus einem tiefen Interesse an sozialen Mythen arbeitet die Künstlerin mit Themen kollektiven Verhaltens und sprachlichen Praktiken, die unsere soziale Zugehörigkeit prägen. Die Arbeiten von Maria wurden u.a. im Zentrum für zeitgenössische Kunst Vilnius, in der Göteborgs Konsthall in Göteborg, dem Historischen Museum von Tiflis und der Galerie Jean-Pierre Gros in Paris ausgestellt.
Johannes Wahlström ist ein preisgekrönter Journalist, Filmregisseur und Autor, der mehrere Filme für das schwedische Fernsehen gedreht hat (für die er mit den Preisen Kristallen, Guldspaden und Stora Journalistpriset ausgezeichnet wurde). Er hat intensiv mit Wikileaks zusammengearbeitet hat - letzteres dokumentierte er in dem Film Mediastan, der von Ken Loachs Sixteen Films produziert wurde.
Gemeinsam kuratierten sie die Ausstellung „The Intermediary Chains“ in der Galleri Styrsö. 2021 arbeiteten sie an der internationalen Gruppenausstellung „For Sure“ bei Hjalteyri Verksmidjan in Island, mit einem Fokus auf kollektive Identität und verschiedene Arten von kollektivem Verhalten, die oft als persönlich wahrgenommen werden. Im Sommer und Herbst 2021 hatten sie eine Ausstellung über die vergessene Geschichte und spekulative Architektur im Röhsska Museum in Göteborg. Ihre Arbeiten zur Geschichte des Schweigens als auch zu unbeantworteten Fragen werden in GIBCA Extended 2021 gezeigt.