TIST - This Is So Temporary
TIST - ist ein gemeinnütziges kuratorisches und künstlerisches Projekt, das Anfang 2021 in einem Industriegebiet am Rande Bolognas entstand. TIST wurde von der Kuratorin Yulia Tikhomirova und dem Künstler Michele Liparesi gegründet; ihre ideellen Ansätze sind Laborcharakter der Arbeit und multidisziplinäre Offenheit. Momentan besteht das Kollektiv aus vier Mitgliedern: Massimiliano Marianni und Alessandro Arnò sind neu hinzugekommen.
Spezifische Merkmale des Kollektivs TIST sind sein fließender Charakter, sein horizontales Selbstmanagement und sein Forschungsschwerpunkt, der verschiedene künstlerische Ausdrucksweisen umfasst – von Installation zu Videokunst, vom urbanen Design zur integrativen Performance, vom Sound zum Social Art Gym.
TIST-Aktivitäten zielen darauf ab, eine Reihe von Themen in Frage zu stellen, die mit unserer gemeinsamen Kontemporaneität zu tun haben; das bedeutet, sich sozialen, geschlechtsspezifischen, technologischen und politischen Problemen mit Mitteln der Kunst zu stellen.
Die Arbeitsweise des TIST versucht, verschiedene Formen von Zusammenschlüssen zu schaffen und kollektive Projekte unter Beteiligung gesellschaftlicher Gruppen zu initiieren, die normalerweise keinen direkten Zugang zur Produktion von Kultur haben.
TIST ist ein inklusiver Raum, in dem es möglich ist, neue oder unterschätzte Wissens- und Erfahrungsweisen an der Schnittstelle von zeitgenössischer Kunst und sozialem Leben zu entwickeln und zu praktizieren.
Neben Künstlerateliers und dem Ausstellungsraum verfügt TIST über einen Gemeinschaftsbereich und einen Garten. TIST leistet konkrete Unterstützung für junge Künstler*innen durch Residence-Projekte, Ausstellungen, kritische Forschung und Studioplätze. TIST beherbergt zurzeit 5 Künstler*innen.
TIST will außerhalb des Stadtzentrums ein Quartier schaffen, das sich künstlerischer Forschung widmet, weit entfernt von Konzepten des „Coworking“ oder spekulativer Gentrifizierung des urbanen Raums. TIST ist daran interessiert, eine gemeinsame und unabhängige Gemeinschaft für künstlerische Produktion zu schaffen.